Untersuchungen zu Johann Nicolaus Tischer vom Herbst 2014 brachten gegenüber früheren Wikipediainformationen nach evangelisch-lutherischen Kirchenbüchern der Ortschaft Böhlen/ Thüringen ein genaues Datum seiner Taufe, den 22.02.1707, ferner Angaben zu seinen Eltern, dem Schneidermeister Nicol Tischer (geboren im Februar 1683 und begraben am 18. Oktober 1743 in Böhlen) und dessen Ehefrau Anna-Elisabeth geborene Eichhorn (geboren 1685 und beerdigt am 20. Februar 1765; das Heiratsdatum war der 25. Mai 1706). Nach dem lutherischen Kirchenbuch seines Sterbeortes Schmalkalden ist sein Sterbedatum der 20. März 1773 und das Datum des Begräbnisses der 22. März, während verschiedentlich in Wikipedia und diversen Nachschlagewerken als Todesdatum der 03.Mai 1774 genannt ist. (Eingestellt am 31.01.2015) Wulfhard von Grüner, E-Mail:  von-gruener@web.de

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Von Wulfhard v. Grüner (07.2015)
Johann Nicolaus Tischer (1707 – 1773) /1/
– Organist, Konzertmeister, Pädagoge und Komponist (vorgesehen für die Schmalkaldischen Geschichtsblätter)                                                           

Im Jahre 1731 übernahm Johann Nicolaus Tischer, zuvor Hautboist im Garderegiment des Herzogs August Wilhelm von Braunschweig, das Organistenamt in Schmalkalden /2/. Hinter ihm lagen bereits vielgestaltige Lern- und Berufserfahrungen. Er stammte aus Böhlen, das heute zum Thüringer Ilmkreis gehört. Die Ortschaft, damals bekannt durch Bergbau und Weberhandwerk, lag in der Grafschaft Schwarzburg- Rudolstadt unweit der Grenze zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, während die nahe gelegene Stadt Ilmenau Bestandteil des Herzogtums Sachsen-Weimar war/3/. Es handelt sich um eine Gegend mit bewegter Geschichte. Hier abgesehen von noch früheren Besiedlungen war sie Bestandteil des alten Thüringerreichs gewesen, das unter fränkische Herrschaft geriet, nachdem sein Heer im Jahre 531 unserer Zeit von den Franken mit sächsischer Unterstützung geschlagen worden war. Im 7./8. Jahrhundert waren dann Sorben, also die Angehörigen eines slavischen Stammes, in das dünn besiedelte Land gekommen, die Flusstäler hinaufgezogen, wo sie nach den „Schätzen der Erde“ suchten und Bergwerke anlegten. Noch heute sind Familiennamen und Landschaftsbezeichnungen Spuren aus dieser Zeit. Im 12. Jahrhundert folgten den Slaven fränkische Bergleute und Waldroder . Das Gebiet wurde eine slavisch-germanische Kontaktzone, welche Siedlungsmöglichkeiten für Franken, Sorben und Sachsen bot, wonach es zu wesentlichen Ortsgründungen kam. Bald zum Herrschaftsbereich der Grafen von Kevernburg zählend, gelangte die Region 1343 an die Grafen von Henneberg /4/ und schließlich an die Grafen von Schwarzburg, alte Grafengeschlechter unter ostfränkischer und später deutscher Hoheit auf dem Territorium des ehemaligen Thüringen, in dessen nördlichem Teil sich eine thüringische Landgrafschaft gebildet hatte.
In einer Böhlener Namensliste von 1620 sind u.a. für unsere Untersuchung wichtige Namen wie Rauche oder Harnaß genannt, während sich die Familie Tischer in dieser Zeit dort noch nicht findet. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es dann mehrere ihrer Familienzweige in Böhlen. Auch heute tritt der Name Tischer dort, sowie in benachbarten Ortschaften, wie Großbreitenbach, Gillersdorf, Wilmersdorf oder Friedrichsdorf auf /5/, in Schmalkalden bereits seit dem 15. Jahrhundert. Johann Nicol Tischer wurde am 19. Februar des Jahres 1707 als Sohn des Schneidermeisters Nicol Tischer und seiner Ehefrau Anna-Elisabeth Tischer, geborene Eichhorn, in Böhlen geboren und am 22. Februar dort getauft. Nach örtlichen Angaben wohnte die Familie damals in der „Böhlener Mühle“, gelegen zwischen Böhlen und Großbreitenbach.
Der Vater war im Februar 1683 geboren worden, begraben am 18. Oktober 1743. Die Mutter, geboren 1685, lebte bis 1765, beerdigt am 20. Februar; das Heiratsdatum der Eltern war der 25. Mai 1706. Pate des Jungen war Johann Nicol Harnaß, Sohn des Johann Baltasar Harnaß. Johann Nicol Tischer hatte mehrere Geschwister, so Heinrich Nicol, geboren am 8. Juni 1709, Wolfgang Nicol, geboren am 22. August 1712 und wohl noch einen weiteren Bruder, der 1718 geboren worden war. Das entsprechende Kirchenbuch nennt den Tod einer Schwester /6/.
In seinem Geburtsort hatte Johann Nicolaus seinen ersten Musikunterricht bei Johann Balthasar Rauche, Lehrer und Organist der Dorfkirche. Über ihn ist bekannt, dass er am 16. April 1671 geboren , am 17. November 1741 begraben wurde und 55 Jahre im Amt war. Er muss also seinen Organistendienst schon mit 15 Jahren übernommen haben. Von den Kindern, die er mit seiner Ehefrau hatte, starben laut Kirchenbuch fünf bereits im frühen Kindesalter /7/.
Wie kam es zu der Vermittlung des Johann Nicol als Schreiber zu einem Beamten nach Halberstadt? Hatte der Organist Rauche eine Verbindung dorthin? Wer könnten sonstige „Förderer“ gewesen sein? Jedenfalls finden wir Tischer schon 1722 als Schreiber in Halberstadt. Neben seinen entsprechenden Verpflichtungen nahm er dort Klavierunterricht bei Christian Daniel Graff, einem Sohn des Magdeburger Domorganisten Johann Christoph Graff. Weitere Stationen wurden Arnstadt und Rudolstadt /8/. Auch in dieser Zeit hatte er Musikunterricht, u.a. in den Fächern Violine, Viola d`amore , Komposition und wohl auch Oboe. Als Lehrer in Arnstadt wird der Konzertmeister und spätere Kapellmeister Schweitzelberg genannt /9/ , in Rudolstadt Nicolaus Vetter(1666 – 1734) und Johann Graf (1684 – 1750). Graf war 1723 Konzertmeister und 1739 Hofkapellmeister der dortigen fürstlichen Residenz geworden. Seine Werke, z.B. die Violinsonaten und Bühnenstücke zeigen eine Melodik, wie wir sie bei Georg Friedrich Händel finden (1685 – 1759), auch ausgeschriebene Verzierungen und eine damals neuartige Empfindsamkeit.
Tischer war bald im Orgel- und Klavierspiel und auch im Violin- und Oboespiel versiert. Hinsichtlich des Orgelspiels spricht Seiffert von pachelbelscher Ausrichtung, von einem letzten Ausläufer der Pachelbelschen Schule /10/.

Nach seiner Zeit in Rudolstadt kehrte der junge Musiker nochmals nach Arnstadt zurück, erteilte dort selbst Klavier- und Violinunterricht und komponierte „manches, das gefiel“/11/. Nachdem die Fürstin von Schwarzburg-Sondershausen auf sein Talent aufmerksam geworden war, empfahl sie ihn für die freie Domorganistenstelle in Erfurt. Als er jedoch nicht, wie in Erfurt gefordert, von seinem evangelisch-lutherischen Glauben zum Katholizismus übertrat, erhielt er die Stelle nicht. Wie hätte er dies auch seinem Vater erklären sollen, der innerhalb seiner Konfession als ein „bußfertiger und gläubiger Christ“ galt /12/. Auch eine Anstellung am fürstlichen Hof bei Ludwig Rudolf von Blankenburg (Harz), einem jüngeren Bruder des Herzogs August Wilhelm von Braunschweig, dessen Nachfolger Ludwig Rudolf 1731 wurde , kam nicht zustande /13/. So ging Johann Nicolaus erst einmal auf Reisen, wie wir sie in vielen Biographien damaliger Musiker finden. Sie führten ihn u.a. nach Hamburg, Berlin und Dresden. 1726/27 soll er in Leipzig mit Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) zusammengetroffen sein und einige Zeit bei ihm Unterricht genommen haben, was von Hilgenfeld mitgeteilt wird /14/. Günther Kraft äußert sich hierzu aber:“Die überlieferte Notiz, wonach Tischer auf seinen Wanderungen Johann Sebastian Bachs Lehre genossen haben soll, lässt sich nicht mit Gewissheit nachprüfen“ /15/.Es ist jedoch durchaus wahrscheinlich, dass ein reisender junger Musiker den großen Bach aufsuchte und profitieren wollte. Nach Thüringen zurückgekehrt heiratete er die Tochter eines Arnstädter Stadtmusikanten /16 /. Auch jetzt fand sich keine passende Anstellung im Umfeld, und so ging er mit seiner jungen Frau nach Braunschweig, wo wir ihn 1728 als Hautboisten und Geiger des Herzogs August Wilhelm finden und ab 1731 (nach dem Tode des Herzogs) schließlichals Schloß- und Stadtorganisten in Schmalkalden /17/, womit er in die Landgrafschaft Hessen wechselte. Schloß- und Stadtorganist – dies bedeutete, dass er sowohl in der Schloßkirche während der dortigen reformierten Gottesdienste tätig wurde, als auch in der Stadtkirche, wo damals  reformierte und lutherische Gottesdienste stattfanden. In der Schmalkalder Schloßkirche gab es übrigens eine schon 1589 erbaute wertvolle Orgel, welche noch heute in Betrieb ist. Wenn wir uns die Tätigkeitsbedingungen Tischers vorstellen wollen, können wir davon ausgehen, dass die Musik bei den Reformierten eine bescheidenere Rolle spielte, als bei den Lutheranern, dass der Anteil der Reformierten an der Gesamtbevölkerung aber nur etwa 20 % betrug, außer dem Schloß- und Stadtorganisten ggf. noch weitere Personen den Orgeldienst versahen /18/ und während seiner Amtszeit lutherische und reformierte Kantoren in der Stadt wirkten, das Kantorenamt also vom Organistenamt getrennt war /19/.

Wie war es zu der Merkwürdigkeit der beiden Glaubensrichtungen gekommen? Wir kennen Schmalkalden als einen bedeutenden Ort der Reformation Luthers und der frühzeitigen Einführung des lutherischen Glaubens, während in Hessen schon bald auch Anhänger der reformierten Richtung nach Calvin und Zwingli auftraten und überhaupt nach Luthers und Melanchtons Tod eine anerkannte Reformationsautorität lutherischer Richtung fehlte, was zu uneinheitlichen Bestrebungen führte. Landgraf Moritz (1572 – 1632) brachte als evangelisches Kirchenoberhaupt schließlich eine Reihe von „Verbesserungspunkten“ reformierten Inhalts ein, die u.a. den Umgang mit überlieferten geistlichen Texten, Auffassungen zum heiligen Abendmahl und das schon zur Lutherzeit diskutierte Bilderverbot in der Kirche betrafen. Diese „Verbesserungen“ führten nun zu erheblichen Auseinandersetzungen mit der lutherischen Bevölkerung und ihrer Geistlichkeit. Moritz selbst war aber 1605 zum Calvinismus übergetreten, was die reformierte Glaubensrichtung zu einer „Religio Dominans“ machte, in Schmalkalden allerdings nur für kurze Zeit, d.h. bis zu seiner Unterstellung unter Hessen-Darmstadt im Jahre 1626 (Landgraf Georg II), wonach die lutherische Religion wieder gestärkt und 1648 , wo die Stadt wieder zu Hessen-Cassel kam (Landgraf Wilhelm VI), beide Richtungen nebeneinander praktiziert wurden, wie noch zu Tischers Zeiten /20/. Auch die Hugenotteneinwanderung Ende des 17. Jahrhunderts in Hessen mag den Reformierten Impulse gegeben haben.

Tischer wurde Nachfolger des aus Schmalkalden stammenden Organisten Johannes Beyer, der am 18.09.1694 die umfassend renovierte Orgel der Stadtkirche zuerst gespielt hatte. Nach Geisthirt war dieser „ein auf dem Manual und Pedal sehr expediter und hurtiger Organist“, der daneben „eine gute Violin und Laute“ spielte/21/. Wie üblich war ein Organist damals der Schulbehörde unterstellt und gleichzeitig Mädchenschulmeister, wie auch jeweils einer der Dorfschullehrer den Organistendienst übernahm. Tischer versah offenbar wegen seiner Doppelfunktion als Schloß- und Stadtorganist kein Schulamt, und auch sein Nachfolger Vierling konnte eserfolgreich abwehren. Offenbar bewohnte der Organist anders als die höhergestellten Geistlichen oder Kantoren keine der freien Dienstwohnungen auf dem Kirchhof oder dem Entenplan, was bei der Vergütung allerdings in Form eines Wohngeldes berücksichtigt wurde /22/.

Ab 1705 versah dann erst einmal Johann Enken den Orgeldienst, über dessen Wirken und die Verhältnisse gegen Ende seiner Amtszeit kaum etwas bekannt ist /23/. Wir haben lediglich Tischers Information, dass bei seinem Amtsantritt (1731) „die hiesige Musik in sehr schlechtem Zustand und von Herzen miserabel“ war und er seine „Wissenschaft und Dienste zu deren Verbesserung anwenden will“ /24/. So erstellte er 1733 z.B. die Disposition einer neuen Herrenbreitunger Orgel, welche dann zwischen 1733 und 1736 durch den Orgelbauer Johann Caspar Beck (1703 – 1774) errichtet wurde /25/, der zunächst in der Ortschaft Zillbach und dann in Herrenbreitungen ansässig war und übrigens um 1740 auch eine umfangreiche Reparatur an der Schmalkalder Orgel vornahm, wobei er etliche Stimmen austauschte und die Orgel „an Kraft und Fülle zunahm“/26/. Tischer war inzwischen ein vielbewunderter Organist, Pädagoge und Komponist, zeitweise zusätzlich auch fürstlich-sächsischer Konzertmeister, engagiert von Herzog Carl Friedrich von Sachsen-Meiningen /27/. Trotz aller Aktivitäten schien seine materielle Situation aber recht bescheiden gewesen zu sein, wie in einem Brief an den Bürgermeister und den Rat der Stadt zum Ausdruck kommt /28/. So bietet er in diesem Schreiben an, Reparatur- und Wartungsarbeiten an der Orgel gegen zusätzliche Honorierung vorzunehmen“ ehe die Defekta allzu groß werden“, damit der Rat hierfür keinen Fremden heranziehen und bezahlen muss. Zudem betont er Kosten und Aufwand seiner Ausbildung sowie sein „schlecht Salarium“ , wobei er von „den Meinigen“ spricht, die zu versorgen wären, was auf Frau und Kinder hindeutet, eine wichtige Information, da wir von der Familie des Organisten kaum Kenntnis haben, lediglich dass seine Ehefrau nach Schmalkalder Angaben eine geborene Bramer war und wie schon erwähnt die Tochter eines Arnstädter Stadtmusikanten und dass sie bereits am 10. November 1751 in Schmalkalden starb /29/, merkwürdigerweise reformiert begraben, wo doch Johann Nicolaus von Böhlen her evangelisch-lutherisch war.
In seinen späteren Lebensjahren von einer psychischen Erkrankung betroffen , war Tischer zunehmend von seinem Schüler Johann Gottfried Vierling (1750 – 1813) vertreten worden, ab 1768 als Substitut (offizieller Vertreter) und unmittelbar nach dem Tode seines Lehrers im Jahre 1773 /30/ als amtlicher Nachfolger/31/.

Bei Tischers Werken handelt es sich um Orchestersuiten, Sinfonien, Ouvertüren und Konzerte, um Orgelwerke – namentlich Toccaten und Fantasien, kirchliche Kompositionen wie Kantaten und Motetten, Suiten für das Cembalo, Divertissements und Partiten (Partien) und um Sonaten für Streich- und Blasinstrumente. Etliche Werke sind verschollen oder noch in zeitgenössischen Handschriften vorhanden. MGG 16 S.858 nennt 18 Konzerte, 12 Sinfonien und 6 Ouvertüren. Gutbier informierte darüber, dass der Bestand der Stadt Frankenberg an die 50 Kantaten und Motetten Tischers enthält, wobei die Kantaten in der Regel nach Eingangschor, Rezitativ, Arie und Choral gegliedert sind. Zu den Vokalstimmen kommen, wie verbreitet, meist 4 Streicher. Vor- und Zwischenspiele sind häufig. Als ausgebildeter Bläser gestaltet Tischer die Instrumentation aber auch farbiger. So werden z.B. bei einer Bass-Solokantate 1 Violine, 2 Oboi d`amore, 2 Hörnern und begleitende Orgel verwendet /32/.
Die meist dreisätzigen Klavierkonzerte beginnen stets mit einem Allegro, differenziert als Allegro moderato, Allegro poco, Allegro ma non molto, Allegro non tanto oder Allegro comodo. Dem Prelude folgen Sätze wie Affetuoso, Amaroso, Agreable , Cantabile, Andante oder Adagio, wonach das Konzert meist mit einem Presto oder Vivace endet. Typische Bausteine sind Dreiklänge, Läufe, Triolen, lebhafte Sechzehntelfiguren und Tonwiederholungen. Zu bemerken ist, dass er eine Folge von suitenartigen Stücken (auch Übungsstücken) als Partiten (Partien) bezeichnet oder Suiten für gemischte Ensemblebesetzung als Divertissiments. Darunter befinden sich auch seine „Vier Jahreszeiten“.  Die vier- bis sechsstimmigen Partiten weisen in der Regel ein Präludium, ein Menuet und eine Polonoise auf; hinzu kommen zeitgenössische Tänze wie Burlesque, Angloise, Dance des Tolpatschs, Dance des Croats, Dance des Pandours oder Tirolese. Die Suiten Tischers zeigen den Einfluss einer fortschreitenden Sonatenentwicklung. Während sich die Tonarten aber anders als bei den Sonaten meist nicht ändern, lediglich bei den 1. Sätzen der Tonika oftmals ein Dominantteil folgt, der wieder in die Tonika führt, ist die traditionelle Satzfolge kaum beibehalten. Stets beginnt die in der Regel viersätzige Suite mit einem Prelude; weitere Sätze sind, wie bei den Partiten, oft ein Menuett und eine Polonoise, auch einmal eine Pastorale, eine Angloise, eine Burleske, ein Scherzo oder eine Air en Murqui , ist doch Tischer auch ein Komponist sogenannter Murkys /33/. Der Begriff steht für eine um 1730 aufkommende charakteristische Begleitfigur der damals modischen Klaviermusik, die sich bei dominierender Melodie fortlaufender gebrochener Bassoktaven bedient. Gleichzeitig ist Murky die Bezeichnung für einen Tanz. Das aus dem Englischen stammende Wort geht wohl auf den Balzton der Schnepfe zurück. Die verwendete Technik ist Bestandteil der aufkommenden homophonen Satzweise gegenüber der traditionellen eher selbständigen Bassführung des polyphonen Stils. Manche Zeitgenossen, u.a. C.Ph.E. Bach (1714 – 1788), schätzten diese Neuerung nicht. Murky , wie die dafür verwendete Bezeichnung Trommelbass, dienten auch als Spottnamen.
Verschiedene Werke wurden bereits zu Lebzeiten des Komponisten gedruckt, besonders Klaviermusik für Anfänger, für „Frauenzimmer“ und Klavierkonzerte /34/, so – Anmutige Klavierfrüchte, bestehend aus VI kleinen Suiten zu Dienste der Anfänger des Claviers…so noch keine Oktave zu greifen vermögen, Nürnberg 1740 bei Johann Wilhelm Windter,
– das vergnügte Ohr und der erquickte Geist in Sechs Galanterieparthien zur Clavierübung für das Frauenzimmer, Nürnberg 1748 bei Johann Ulrich Haffner, 
– Divertissement musical 1 – 3, 12 Suites pour le clavicin, ebd. 1745 – 1752,
– Musikalische Zwillinge in zwei Concerten, Nürnberg 1754 bei Balthasar Schmidt bzw. dessen Witwe (wird unter digitalen Sammlungen im Internet angeboten)
– ein letztes und leichtes Klavierkonzert (B), welches noch während der Maladie verfertigt, Nürnberg 1754 bei Balthasar Schmidts Witwe,
– Wehklagendes Kyrie und Frohlockendes Haleluja oder Harmonische Herzensbelustigung in zwei Clavierkonzerten, ebd. 1755,
– der anmutigen Clavier-Früchte 1. Sammlung bestehend in XI kleinen Suiten, auch eine 2. Sammlung bei Johann Wilhelm Windters – Kupferstecher, Nr. XIX Nürnberg 1760 (vgl. oben: Anmutige Klavierfrüchte 1740) und
– Sechs leichte und dabei angenehme Clavierparthien, jungen Anfängern zur Übung, 1 – 4 Nürnberg 1763 und 5 – 6 München 1765 /35/.

Das Archiv der Singakademie zu Berlin enthält zudem eine Kantate, deren Zuschreibung allerdings unsicher ist: „Mein ganz Gemüth und Sinn“. Auch in jüngster Zeit wurden Kompositionen Tischers herausgebracht, z.B. in einer Ausgabe von Laura Cerutti, Padua 1994 unter: Opera completa per il Clavicembalo oder „Das vergnügte Ohr und der erquickte Geist…“ bei Editions Outremontaises, 2010 (die Noten für Cembalo werden im Internet angeboten unter: Opera completa per il Cembalo, vol. 1-16, d.h. Partiten, Concerti, Sonaten, Suiten und Divertissiments).
Wie erwähnt gab Günther Kraft Klavierstücke Tischers neu heraus /36/, und einen Marsch von Tischer finden wir im „Klavierbuch für wirklich große Zwergkaninchen“, Volk und Wissen 1952, Webdokument nach Inge Wernet.
Bernd Gannott
fand 2008 im Internet ein Presto Tischers aus dem Notenbüchlein der Maria Anna Mozart (Nannerl) von 1759.

Die digitale Sammlung der Staatsbibliothekt zu Berlin beinhaltet die Handschriften der 4 Jahreszeiten Tischers: Der angenehme Herbst, Der liebliche Frühling, Der lustige Sommer und Der rauhe Winter sowie weiterer vier Cembalosuiten (einzusehen bei Wikipedia). Steffen Fahl produziert digital Musik eher wenig bekannter Komponisten, die ihm wertvoll erscheint, was bereits mit einem Satz aus Tischers „Partien“ geschah. Die gesamte Partita soll folgen, gleichfalls die genannten „Jahreszeiten“ und ggf. weitere Werke/37/. Nach Angaben des derzeitigen Schmalkalder Kantors Andreas Conrad finden sich vielleicht noch Kompositionen Tischers im Archiv der Stadtkirche St. Georg, welches allerdings zum Untersuchungszeitpunkt nicht zugänglich, d.h. wegen Schimmel versiegelt war.Tischers reiches, musikantisches und klavierpädagogisch klug durchdachtes Schaffen war zu seinen Lebzeiten anerkannt und beliebt. Er kümmerte sich um die musikalische Jugend und schrieb wie erwähnt für Anfänger, die „noch keine Oktave zu greifen vermögen“ oder für „Frauenzimmer“. Für pädagogisches Geschick sprechen ja auch die schnellen Erfolge seines Schülers Vierling, der zweifelhafte pädagogische Praktiken erlitten hatte, bevor er Tischers Schüler wurde , d.h. beim Schmalkalder Organisten „in das Haus und an den Tisch genommen“ worden war/38/. Seine Klavierstücke, meist ohne äußeren Ballast, können noch heute die Eigengestaltung eines Klavierschülers anregen /39/.
Gutbier berichtet, dass Tischers Werke noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in der Stadt Frankenberg durch das dortige Collegium musicum gepflegt wurden. Sie gerieten jedoch in der Folge in Vergessenheit, unterlag doch die Musik des Aufklärungszeitalters lebhaften Veränderungen , vom traditionell-polyphonen über den galanten und den empfindsamen Stil zu den Auswirkungen der literarischen Strömung des „Sturm und Drang“ bis zur musikalischen Klassik, Veränderungen, die sich im 19. Jahrhundert mit seiner romantischen Tendenz noch zuspitzten. Am Anfang dieses Weges stehend, in der Zeit eines Wechsels vom polyphonen zum homophonen Stil und deutlich auf der „homophonen Seite“, zeigten sich in den Kompositionen Tischers bei modischem Einfluss damals neue Stilelemente wie Simplizität, der Verzicht auf Kontrapunktik, gelegentliche Tonmalerei und bei den Cembalokonzerten durchaus auch Virtuosität.

Mit derartigen Merkmalen trug Johann Nicolaus Tischer, Organist in Schmalkalden, zur Herausbildung des klassischen Höhepunktes europäischer Musikkultur bei. Dies vollzog sich in Zusammenhang mit einer stark instrumentalen Ausrichtung der Musik des 18. Jahrhunderts, was auch eine bedeutende Klavierkultur einschloss. Manche seiner Kompositionen mögen noch unmittelbar ansprechen, besonders aber wenn wir uns in seine Zeit hineinversetzen, den gesellschaftlichen Hintergrund und die damaligen Zeitströmungen bedenken. Um die Pflege des Erbes steht es allerdings schlecht. Tischers Werke , obwohl nicht nur für Klavier und Orgel noch heute praktikabel, sind kaum einmal zu hören und sollten wieder häufiger erklingen, zunächst in Schmalkalden, der Stadt seines hauptsächlichen Wirkens, wo der ehemalige Kantor, der Kirchenmusikdirektor Bernd Gannott, einige der o.g. Klavierkonzerte in die heute übliche Notationsweise übertragen und auch der örtlichen Musikschule zur Verfügung gestellt hatte. Die Konzerte waren von Tischer „Musikalische Zwillinge“ genannt worden, da es um jeweils ein Konzert in einer Durtonart ging sowie um ein zweites im gleichnamigen Moll. Die Vorlage stammte aus dem Besitz des Schmalkalder Schlossmuseums. Sie bestand aus zwei Mal fünf Konzerten (D,d; E,e; F,f;G,g; A,a;) wobei der erste „Zwilling“ in C-Dur und c-Moll fehlte, jedoch noch ein weiteres in B-Dur enthalten war, mit welchem der Komponist nach einer krankheitsbedingten Schaffenspause Gott für seine Genesung danken wollte /40/. Hervorzuheben sind die einschlägigen Aktivitäten von Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik, Kantor in Hildburghausen, für den Werke Tischers zum gängigen Repertoire gehören und der u.a. in dessen Geburtsort Böhlen aus Anlass einer Ehrung des Komponisten am 19. Februar 1997 Orgelstücke Tischers vortrug, zudem in der Jakobuskirche Irmelshausen und 2009 auch an der Schwalbennestorgel der Kiliankirche Bedheim /41/. Abgesehen von den bereits genannten Hinweisen zu Kompositionen Tischers und den Möglichkeiten ihrer Beschaffung, ist eine kopierfähige Zusammenstellung ausgewählter Werke im Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden zugänglich /42/. Lassen wir seine Musik erklingen!

Anmerkungen

1) Hinsichtlich von Tischers Todesdaten gibt es unterschiedliche Angaben, so in MGG: 3. Mai 1774 (schon in der1. Auflage: Pruett 1966 S. 430-431 sowie in der 2. Auflage: Schröter 2006 S. 856-857), gleichfalls in Wikipedia, in der nachstehend genannten Geschichte der Klaviermusik sogar das Jahr 1766. Bei Arno Werner, dessen Nachlass sich im Thüringer Landesmusikarchiv Weimar befindet, ist der 03. 05.1773 genannt. Dieses Datum findet sich auch in der Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden, Heft XIII: Die Stadtkirche in Schmalkalden.                                                                                      Die Information 3. Mai 1774 mag über frühe Nachschlagewerke wie E.L. Gerber – Lexikon der Tonkünstler 1792 und G. Schilling – Musikalisches Handwörterbuch 1838 bzw. F.-J. Fetis – musikgeschichtliche Schriften 1860 und andere in MGG und Wikipedia gelangt sein. Aber wie kam sie in diese Lexika?  Abweichende aber belegbare Angaben finden sich dagegen im Schmalkalder Heimatkalender A. Pistor 1935 / 57: 20.03.1773. Dies entspricht auch einer Eintragung im Lutherischen Kirchenbuch für Schmalkalden und die eingepfarrten Dörfer 1766-1779, S. 185. Auch dort ist der 20. März 1773 als Sterbedatum genannt, zudem für das Begräbnis in Schmalkalden der 22. März . Der letztgenannten Auffassung schließt sich der Autor an.  Als Geburtsdatum wurde bisher nur das Jahr 1707 angegeben. Sterzik nennt aber in einem nachstehend genannten Beitrag den 19. Februar 1707 als Geburtsdatum, und im evangelisch-lutherischen Kirchenbuch Böhlen 1701-1800 finden wir unter „Taufen“ auf S. 14 Nr. 6 den 22. Februar 1707, was das genannte Geburtsdatum glaubhaft macht.  Die korrigierten Daten sollen also künftig heißen: Johann Nicolaus Tischer (geboren am 19. Februar 1707 in Böhlen, gestorben am 20. März 1773 in Schmalkalden)!

2) – In der Geschichte der Klaviermusik von K.F. Weitzmann und M. Seiffert und wohl schon in früherer Literatur ist das Jahr 1731 für den Beginn von Tischers Tätigkeit in Schmalkalden genannt; seine Anwesenheit in Schmalkalden ist aber nach dem Heimatkalender 1935 erst für das Jahr 1738 belegt. Es scheint jedoch, dass der erwähnte Brief Tischers an Bürgermeister und Rat vor 1738 geschrieben wurde und der Organist damals bereits einige Zeit in der Stadt gewesen sein muss; auch die Anstellung als Meininger Konzertmeister erfolgte wohl vor 1738. Zudem gibt es einen Beleg, dass Tischer, wie Sterzik mitteilt, 1733 an der Planung für die Herrenbreitunger Orgel beteiligt war, die von dem Orgelbauer Beck zwischen 1733 und 1736 errichtet wurde. Tischer wird also seit 1731 in Schmalkalden gewirkt haben.
–  Bei den Hautboisten handelt es sich um ein Ensemble, dessen Mitglieder die Hautboy spielten, ein der heutigen Oboe ähnliches Instrument. Um1700 waren diese Gemeinschaften an Fürstenhöfen stark verbreitet. Außer der Hautboy in verschiedenen Größen kam noch ein Fagott hinzu. Die Hautboisten wurden für Tafelmusik, Bühnenmusik und Militärmusik eingesetzt; Tischer soll in Braunschweig zudem als Violinist tätig gewesen sein.

–  Wie hatte er von der freien Stelle in Schmalkalden erfahren? Die Familie Tischer , noch heute in der Region verbreitet, ist nach Geisthirt bereits seit dem 15. Jahrhundert in Schmalkalden nachweisbar. Demnach war ein Heinrich Tischer 1446 Stadtschreiber (Geisthirt III S. 104 und 108), 1448 2. und seit 1453 1. Bürgermeister der Stadt (Vgl. Unterlagen des Museums Schloss Wilhelmsburg; Claudia Narr). Wir wissen nicht, ob Johann Nicolaus Kontakt zu Schmalkalder Tischers hatte, also über Verwandte von der Organistentelle erfahren haben kann.

3) 1710 wurden die Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt durch Kaiser Leopold I. in den Reichsfürstenstand erhoben.

4) Vgl. Unterlagen des evangelisch-lutherischen Pfarramtes Großbreitenbach.

5) Nach Listen der Kirchengemeinden Arnstadt/Ilmenau.

6) Ev.-luth. Kirchenbücher Böhlen 1701-1800 „Taufen“ u.a. S. 14 Nr. 6 sowie „Trauungen und Bestattungen“, u.a. S. 46 .

7) Kirchenbücher Böhlen a.a.O.

8)Arnstadt gehörte damals zu dem 1697 aus verschiedenen Einzelherrschaften, u.a. der Grafschaft Schwarzburg-Arnstadt gebildeten Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, Rudolstadt aber zu dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (vgl. Anmerkung 3).

9) War dieser ein Sohn des bekannteren Musikers und Komponisten Caspar Schweitzelberg (1668 – nach 1722)?

10) K.F. Weitzmann und M. Seiffert: Geschichte der Klaviermusik I, S. 368 ff.;                                   zudem: Johann Pachelbel brachte den süddeutschen Orgelstil nach Thüringen, wo er in Eisenach, Erfurt und Gotha tätig war. Der genannte Magdeburger Domorganist Johann Christoph Graff wird im MGG 16 als Pachelbelschüler genannt. Auch Tischers Rudolstädter Lehrer Johann Graf soll Pachelbel nahe gestanden haben.

11) Vgl. den Beitrag zu J.N. Tischer in der „Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften“, herausgegeben von Gustav Schilling, 1838.

12) Ev.-Luth. Kirchenbuch Böhlen „Trauungen und Bestattungen“, S. 46.

13) Sterzik, Torsten: Das Leben des Johann Nikolaus Tischer. In: Unabhängige Thüringer Tageszeitung vom 19. Februar 1997.

14) C.L. Hilgenfeld: J.S. Bachs Leben und Werk, S. 152.

15 ) Günther Kraft in: Zeitschrift für Schulmusik 4. Jg. 1931, 3. Heft.

16) Sterzik, Torsten a.a.O.

17) Die Stadtkirche in Schmalkalden, in: Zeitschrift für Hennebergische Geschichte und Landeskunde, Schmalkalden und Leipzig 1886 S. 186.

18) Vgl. Scholz, Michael: Special-Beschreibung der Stadt Schmalkalden (verfertigt durch den Scribent Seydell 1767). Die Schrift enthält nicht nur Informationen zur reformierten und lutherischen Religionsausübung, sondern auch zu den Kirchenbediensteten. In: Schmalkaldische Geschichtsblätter Band 4, S. 13.

19) Obstfelder in: Chronik der Stadtkirche zu St. Georg, S. 24 f., 25 f. und 36 f.

20) Geisthirt Buch 3, Kap. IV-VII

21) Geisthirt Buch 1, Kap. II, S.42.

22) Scholz a.a.O.

23) Obstfelder a.a.O. S. 26; handschriftliche Angabe.

24) Heimatkalender 1935 S. 57.

25) Sterzik a.a.O.

26) Obstfelder a.a.O. S.26.

27) Musikerlexikon des Herzogtums Sachsen-Meiningen, S. 304.

28) Heimatkalender A.a.O. S. 56 f.

29) Die Ehefrau des Organisten Tischer wurde am 10. November 1751 reformiert beerdigt. Quelle: Reformiertes Totenbuch Schmalkalden 1660-1783, S. 233.                                                           Eine Anfrage im Evangelischen Pfarramt Arnstadt ergab das Hochzeitsdatum eines offenbar anderen aber vielleicht mit unserem Organisten verwandten Johann Nicol Tischer und der Jungfer Susanne Maria Brösel am 14. Januar 1738, während in Schmalkalder Unterlagen, z.B. in dem o.g. Heimatkalender sowie bei Obstfelder von einer geborenen Bramer die Rede ist. Die Hochzeit des Schmalkalder Organisten müsste außerdem früher erfolgt sein.

30) Vgl. nochmals Anmerkung 1.

31) Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden, Heft XIII, Die Stadtkirche in Schmalkalden.

32) Gutbier, Ewald: Beiträge zur Geschichte der Kirchenmusik in Frankenberg bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Bd. 63 (1952), S. 92.

33) Siehe Pastorale en Murky aus Sechs leichte und dabei angenehme Clavierpartien, Nürnberg 1748 sowie Air en Murqui in den „Anmutigen Klavierfrüchten“ 1760 ,Suite III.

34) Mit Klavier waren zur Zeit Tischers alle Tasteninstrumente gemeint, Cembalo, Spinett, Clavichord, Orgel und erst später das neuartige Piano-Forte, das Hammerklavier. Tischers Klavierstücke mögen also besonders auf dem Cembalo, dem Clavicord und seltener auf einer Hausorgel gespielt worden sein.

35) MGG 16 S. 858; die Dokumente befinden sich in der Bayrischen Staatsbibliothek oder in der Staatsbibliothek Berlin. Siehe auch eine Information im Schmalkalder Tageblatt vom November 1943 S. 1.

36) Kraft, Günther a.a.O.; Ein Hinweis auf die erwähnten Klavierstücke findet sich in der Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde Heft XIII. Die Notenbeilage zur Zeitschrift für Schulmusik, welche die Klavierstücke enthalten soll, war nicht aufzufinden.

37) Dr. Steffen Fahl am 26.10.14 per E-mail (klassik           @-fahl.de).

38) Grüner, W. v. und Uhlemann, H.: Johann Gottfried Vierling. In: Schmalkaldische Geschichtsblätter Bd. 3, S. 62.

39) Siehe nochmals die Anmerkungen 15 und 34; auch Günther Kraft in der Zeitschrift für Musikwissenschaft, 13. Jg. 1930-31; 98; 425.

40) Gannott, Bernd: Tischers musikalisches Erbe. Südtüringer Zeitung (stz), Ausgabe Schmalkalden vom 04.12.2003.

41) Sterzik a.a.O., siehe ferner Informationen aus Wikipedia.

42) die Hoffnung, dass sich in der Notensammlung der Familie Fuchs und weiterer Schmalkalder Familien, die dem Beethoven-Haus in Bonn zur Verfügung gestellt wurde, Notenmaterial Schmalkalder Komponisten wie Tischer, Vierling, Wilhelm u.a. befinden könnten, erfüllte sich nach einer Information von Friedericke Grigat nicht. Die von ihr übermittelte Werkaufstellung steht dem Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden zur Verfügung.

Quellen und   Literatur

Angaben des Evangelischen Kirchenkreises Schmalkalden, Büro für Ahnenforschung, Birgit Werner, des Stadt- und Kreisarchivs Schmalkalden, Ute Simon und des Schloßmuseums Wilhelmsburg, Claudia Narr.

Angaben des Evangelisch-Lutherischen Pfarramtes Großbreitenbach, insbesondere Kirchenbücher der Ortschaft Böhlen (Ilona Rosemann).

Angaben des Evangelischen Pfarramtes Arnstadt, Barbara Brakhage.

Die Stadtkirche in Schmalkalden. In: Zeitschrift für Hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden, Heft XIII.

Gannott, Bernd: Tischers musikalisches Erbe. In der Südthüringer Zeitung (stz), Ausgabe Schmalkalden vom 4. Dezember 2003.

Geisthirt, Johann Conrad: Historia Schmalkaldica, Ausgabe 1992.

Geschichte der Klaviermusik von K.F. Weitzmann und M. Seifert.

Gutbier, Ewald: Beiträge zur Geschichte der Kirchenmusik in Frankenberg bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde BD. 63 (1952).

Heimatkalender Schmalkalden 1935, bei Feodor Wilisch.

MGG 1. Auflage Bärenreiter Kassel 1966 Bd. 13 S. 430-431, Lilian Pibernik Pruett;                         MGG 2. Auflage 2006 Bd. 16 S. 856 – 857, Axel Schröter; vgl. ferner:                                                                                                                MGG 16 S. 858, 2 S. 1331, 6 S. 634 und 7 S. 1420.

Musikerlexikon des Herzogtums Sachsen-Meiningen.

Obstfelder, G.A.: Chronik der Stadtkirche St. Georg i n Schmalkalden, 1909, Archiv.

Schmalkaldische Geschichtsblätter Band 3 und 4, Schmalkalden 2013 und 2014.

Sterzik, Torsten: Das Leben des Johann Nikolaus Tischer. In der Unabhängigen Thüringer Tageszeitung vom 19. Februar 1997.

Wikipedia zu Johann Nicolaus Tischer.

Zeitschrift für Schulmusik 4. Jg. 1931 3. Heft (Kraft, Günther).

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